Eine modernisierte, digitale Infrastruktur ist der Schlüssel zu widerstandsfähigen Lieferketten. Dank neuen digitalen Technologien wie Cloud Computing, das Internet der Dinge (IoT), künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen können Unternehmen effizientere, transparentere und widerstandsfähigere Abläufe schaffen. Datengestützte Entscheidungen verringern Risiken und steigern die Resilienz von Lieferketten.
Allerdings nützt es wenig, wenn Sie nur auf lücken- oder gar fehlerhafte Daten zurückgreifen können. Dies kann zu Materialverschwendung, schlechten Einkaufspraktiken und unglücklichen Abschreibungen führen, die sich auf die jährlichen Kosten eines Unternehmens auswirken. Eine der ersten Unternehmensstrategien sollte darin bestehen, zu einer einzigen verlässlichen Informationsquelle (engl. Single Source of Truth, SSOT) überzugehen. Mit anderen Worten: Alle im Unternehmen vorhandenen Daten miteinander zu verknüpfen. Diese «Quelle der Wahrheit» bietet eine zentrale und einheitliche Sicht auf alle vorhandenen Daten, auf die Mitarbeitende zugreifen können. Je mehr Daten zur Verfügung stehen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, durch umfassende Auswertungen relevante Erkenntnisse über das eigene Unternehmen und seine Prozesse zu gewinnen.
Eine datengesteuerte Beschaffung erleichtert die Zusammenarbeit und Transparenz zwischen Herstellern und Lieferanten. Durch die Analyse von Lieferantendaten können Sie die Leistung Ihrer Lieferanten, deren finanzielle Stabilität und potenzielle Risiken wie Transportunterbrechungen, Naturkatastrophen oder geopolitische Ereignisse bewerten. Auf diese Weise können Sie Risiken proaktiv verwalten, Notfallpläne entwickeln und die Geschäftskontinuität sicherstellen.
Nutzen Sie Ihre und die Daten der Lieferanten gemeinsam, einschliesslich Informationen von IoT-Geräten, Produktionsdaten, Vorhersagedaten, Produktdaten u. A. Der Ausschreibungsprozess kann beispielsweise durch den Einsatz von KI-Modellen gestrafft werden, die Unternehmen dabei helfen, Dateninkonsistenzen und -diskrepanzen zu überwinden. Durch den Austausch relevanter Daten und Leistungskennzahlen können Sie engere Partnerschaften mit ihren Lieferanten eingehen. Dies fördert nicht nur eine bessere Kommunikation und gegenseitiges Wachstum, sondern führt auch zu kürzeren Lieferzeiten, besserer Produktqualität und mehr Innovation.
Die Datenanalyse kann Unternehmen auch dabei helfen, ihre Lagerbestände und Durchlaufzeiten zu optimieren, Lagerhaltungskosten zu senken und gleichzeitig sicherzustellen, dass die richtigen Produkte vorrätig sind, wenn sie benötigt werden. Wenn Sie Ihre Material- und Komponentendaten in einer verlässlichen Informationsquelle sammeln, können Sie Ihre Beschaffungsprozesse strategischer und effizienter gestalten.
Unternehmensteams, die eng zusammenarbeiten, profitieren von der Möglichkeit, unterschiedliche Perspektiven und Fachkenntnisse einzubeziehen. Funktionsübergreifende Teams können gemeinsam Daten analysieren und innovative Lösungen entwickeln. Dieser Ansatz ermöglicht es Unternehmen, die Fähigkeiten und Kenntnisse ihrer Mitarbeitenden zu nutzen und eine Kultur der offenen Kommunikation und Teamarbeit zu fördern. Das Ergebnis: Eine effektivere Beschaffungsstrategie und eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung und Innovation.
Die besten Daten nützen jedoch nichts, wenn es keine qualifizierten Datenanalyst:innen gibt. Um dies zu erreichen, gilt es, technisches Know-how, Geschäftssinn und Kreativität zu vereinen. Unternehmen müssen in die Schulung und Entwicklung ihrer Beschaffungsteams investieren, um sicherzustellen, dass sie über die erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse verfügen, um Daten in ihren Entscheidungsprozessen effektiv zu nutzen. Zahlreiche Unternehmen haben damit begonnen, Digital- und Datenteams aufzubauen. Jüngere Mitarbeitende, die sich mit KI- und ML-Datenprozessen auskennen, können in diesem Prozess einen wichtigen Beitrag leisten.
Ein heute nicht zu unterschätzender Aspekt der datengestützten Entscheidungsfindung sind ESG-Fragen (Environmental Social Governance). Datengesteuerte Beschaffungsstrategien verbessern die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und Unternehmensrichtlinien. Durch die Überwachung und Analyse von Beschaffungsdaten können Unternehmen Fälle von Nichteinhaltung erkennen und Korrekturmassnahmen ergreifen, um die damit verbundenen Risiken zu minimieren. Oder sie können durch die Analyse von Daten nachhaltige Praktiken in der gesamten Lieferkette identifizieren und Möglichkeiten zur Verringerung ihrer Umweltauswirkungen erarbeiten. Die Datenanalyse kann auch dabei helfen, Lieferanten zu identifizieren, die umweltfreundliche Produktionsmethoden anwenden oder sich für die Reduzierung ihres CO2-Fussabdrucks einsetzen.
Insgesamt verändert die datengesteuerte Beschaffung die Fertigungsabläufe, indem sie es Unternehmen ermöglicht, datengestützte Entscheidungen zu treffen, Prozesse zu optimieren, Risiken zu minimieren und stärkere Lieferantenbeziehungen aufzubauen. Durch optimal genutzte Datenanalysen kann sich auch Ihr Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil in einem zunehmend komplexen und dynamischen Markt verschaffen.
Gerne begleiten wir Sie in diesem Prozess. Kontakt