Die digitale Transformation von Unternehmen bringt neue Produkte, Prozesse und Dienstleistungen hervor. Damit einhergehend müssen Informationen und Ressourcen auf eine Art und Weise miteinander geteilt werden, die früher nicht möglich war. Der Aufbau, die Pflege und die Verwaltung von Beziehungen zu anderen Unternehmen in der Lieferkette müssen neu gedacht werden. An diesem Prozess sind Supply Chain Manager:innen massgeblich beteiligt. Zu ihren Aufgaben gehört es, neue Möglichkeiten zu erkennen und die zur Umsetzung geeigneten Partner zu finden.

Viele seriöse Umfragen zeigen, dass Finanzverantwortliche in Unternehmen vorrangig auf Investitionen in digitale Weiterbildung und Fähigkeiten in den Bereichen Datenanalyse, Künstliche Intelligenz und Cloud setzen. Davon profitieren auch die Einkaufsabteilungen. Laut der PwC-Studie «Global Digital Procurement Survey 2022» hat die digitale Transformation heute höchste Priorität für Unternehmen. Die Hälfte der Beschaffungsleiter:innen glaubt, dass sie in den nächsten Jahren ein wichtiger Schwerpunkt sein wird.

Die Vorteile für den Einkauf liegen auf der Hand: Verbesserung der Prozessqualität und -geschwindigkeit, bessere Kostenkontrolle und dadurch Kostenoptimierung, mehr Transparenz, beispielweise in der Rückverfolgbarkeit der Lieferkette, Risikominderung und mehr Zeit für strategische Tätigkeiten. Die Entwicklung hin zu mehr KI und IT im Einkauf kann auch dazu führen, jüngere Nachwuchskräfte für den Job zu begeistern.

Welche Erleichterung bringt die digitale Transformation konkret im Arbeitsalltag von Einkaufsexpert:innen? Hierzu drei Beispiele:

  • Bei der sogenannten «Predictive Analysis» kann KI wertvolle Dienste leisten. Sie nutzt grosse Datenmengen, um möglichst exakte Prognosen für die Entwicklungen in den Lieferketten zu treffen. Bisher sind Lieferketten eher dadurch gekennzeichnet, dass nur ein geringer Informationsaustausch zwischen den einzelnen Abschnitten stattfindet. Diese Silo-Bildung erschwert und verkompliziert die zentrale Planung, und verhindert adäquate schnelle Reaktionen auf unvorhergesehene Veränderungen. Eine zukunftsorientierte Lieferkette ist maximal transparent. Dank automatisierter Prozesse werden Abweichungen vom System umgehend erkannt und Einkäufer:innen können entsprechend darauf reagieren.
  • Wie viel Zeit verbringen Sie damit, Lieferantendokumente wie Auftragsbestätigungen oder Rechnungen zu prüfen und mit Ihrer Bestellung abzugleichen? Die Mehrzahl dieser Dokumente – bei den meisten Unternehmen etwa 60 bis 80 Prozent – stimmen mit der jeweiligen Bestellung überein. Die dafür eingesetzte Zeit kann dank Unterstützung durch intelligente Systeme weitestgehend eingespart werden.
  • Eine optimale Lagerstrategie ist für viele Beschaffungsmanager:innen eine echte Herausforderung. Ist das Lager nicht ausgelastet, entstehen unnötige Kosten; wird die Lagerhaltung erhöht, ist das Lager zu klein. Eine interessante und zunehmend beliebte Lösung ist das sogenannte On-Demand-Warehousing. On-Demand-Lager-Dienste ermitteln ungenutzte industrielle Lagerflächen und stellen sie Unternehmen kurzfristig zur Verfügung. On-Demand-Warehousing-Dienstleistende verhandeln im Namen ihrer Kund:innen mit mehreren Lagern, um ein gegebenenfalls landesweites Fulfillment-Netzwerk aufzubauen, die Versandkosten zu senken und den Fulfillment-Prozess effizienter zu gestalten. So haben Sie die Möglichkeit, je nach Bedarf auf Lagerdienstleistungen zuzugreifen, ohne sich langfristig zu binden.

Nach Aussage der oben genannten PwC-Studie gelingt nur 36 Prozent der Unternehmen die erfolgreiche Umsetzung der digitalen Transformation. Oftmals werden Veränderungen vorgenommen, ohne die beteiligten Teams zu berücksichtigen und ohne sich Gedanken darüber zu machen, wie sich die Veränderungen auf ihre Aufgaben auswirken. Unternehmen unterschätzen häufig, dass in diesem Veränderungsprozess die gelungene Verbindung von Menschen, Prozessen und Technologie im Fokus steht. Deshalb müssen Führungskräfte ihre Teams davon überzeugen, dass die Technologie ihre Verbündete und nicht ihre Gegnerin ist. Die neuen Strategien sollten vor der Implementierung abteilungsübergreifend besprochen werden, denn Führungskräfte sind sich der aktuellen Prozesse oder Ineffizienzen möglicherweise nicht bewusst, während die Mitarbeitenden wertvolle Hinweise darauf geben können, wie die Kommunikation und der Datenaustausch zwischen den Teams verbessert werden könnten.

Gerne begleite ich Sie auf Ihrem Weg zu einem digitalen Beschaffungsmanagement. KONTAKT

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